Wir bilden aktuell 9 Lehrlinge in drei unterschiedlichen Bereichen aus und sind ständig auf der Suche nach neuen, engagierten und hungrigen jungen Kollegen und Kolleginnen. Heute sprechen wir mit Adrian Milz und Muhammet Bekar, die sich als Jugendliche für eine Lehre bei der VVA entschieden haben und mittlerweile die Produktionsleitung verantworten.
Gleich vorab, welche Lehrbilder bietet ihr bei der VVA an und was macht diese aus?
Muhi: Um das Ganze dem Produktionsprozess folgend zu erklären, starte ich mit dem/r Druckvorstufentechniker/in. Hier ist Genauigkeit gefragt. Druckvorstufentechniker erarbeiten am Computer druckfähige Unterlagen und bereiten diese für die Produktion vor. Z.T ist aber auch Kundenkontakt gefragt. Da es sich bei der Bogenmontage (Anm.: Auch Ausschuss genannt; Das Platzieren der Seiten auf dem Druckbogen) um sehr IT-fokussierte Arbeit handelt, sind gute Fähigkeiten auf diesem Gebiet Pflicht. Außerdem ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen wichtig.
Adrian: Weiter geht es mit dem/r Drucktechniker/in. Dieser Beruf ist vor allem durch Hochtechnologie und starke Automatisierung geprägt. Da der Output der Druckmaschinen sehr groß ist und die Maschinen extrem schnell arbeiten, bringt der Job die Verantwortung mit sich, perfekte gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Die Lehre als Industriebuchbinder/in, die dritte Ausbildungsmöglichkeit bei der VVA, ist sehr vielfältig, da es sehr viele unterschiedliche Maschinen und Produktmöglichkeiten gibt.
Ganz frei von der Leber, warum habt ihr euch damals für eine Lehre in einer Druckerei entschieden?
Muhi: Ich war damals in mehreren Unternehmen schnuppern und habe mich nicht speziell auf Druckereien konzentriert. An der VVA hat mir dann vor allem das Klima und das Arbeitsumfeld gefallen – die Atmosphäre war das Hauptargument. Außerdem wollte ich einen exotischen Beruf erlernen. Ich wollte mich von anderen unterscheiden und nicht das Gleiche wie alle machen.
Adrian: Da wir in der Familie eine lange Drucker-Tradition haben und ich als Sohn des Geschäftsführers schon als Kind zwischen den Druckmaschinen gespielt habe, fiel mir diese Entscheidung sehr leicht. Ich wollte unbedingt einen technischen Beruf erlernen und so hat es mich von Anfang an in die Druckerei gezogen.
Warum gerade die Lehre als Drucktechniker?
Muhi: Mir hat die Vorstellung gefallen, eine sehr große, schnelle und auch teure Maschine zu bedienen. Diese Verantwortung zu übernehmen, war für mich genau die richtige Herausforderung. Außerdem hatten die unterschiedlichen Problemstellungen, die die vielen verschiedenen Kunden-Jobs mit sich bringen, einen großen Reiz für mich.
Adrian: Mich hat schon immer die Geschwindigkeit und Präzision dieser Maschinen beeindruckt. Zudem hat mich die extreme technologische Tiefe einer Druckmaschine gefesselt.
Würdet ihr euch heute wieder dafür entscheiden?
Adrian: Ich würde mich auf jeden Fall weiterhin für das grafische Gewerbe entscheiden. Allerdings würde ich mir heute den Beruf des Industriebuchbinders aussuchen. Dieses Aufgabengebiet ist nochmals abwechslungsreicher und die Vielfalt an Produktionsschritten finde ich äußerst interessant. Ich lerne nicht nur einen Maschinentyp, sondern unterschiedlichste Maschinen kennen, die alle eine andere Aufgabe erfüllen.
Muhi: Jein, in einer Druckerei würde ich auf jeden Fall wieder anfangen. Da ich aber den Kontakt mit anderen Personen im Team und mit dem Kunden schätze, würde ich mich für eine Doppellehre als Druckvorstufen- und Drucktechniker entscheiden.
Wenn du heute deine Augen schließt und an deine Lehrzeit denkst, was waren die schönsten Momente, die dir in den Sinn kommen?
Adrian: Wenn die Maschine mit 18.000 Bogen in der Stunde (Anm. Höchstgeschwindigkeit) stabil läuft und ich die Qualität im Griff habe – davon träume ich heute noch. Wenn ich die Augen schließe, denke ich aber auch an einen speziellen Moment, in dem mir mein Ausbildner gezeigt hat, wie ich Farbwalzen (Anm. Teil der Druckmaschine) mechanisch justiere. Das habe ich bis dahin nicht wirklich verstanden und mein Ausbildner hat mir das im Nu verständlich erklärt – dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
Muhi: An den Erfolg am Ende des Tages, wenn man anhand der vielen bedruckten Papierstapel sieht, was man an Output und Qualität geleistet hat, erinnere ich mich gerne zurück. Wenn du mich auf einen speziellen Moment ansprichst, ist das wohl meine Gautschfeier. Am Ende der Lehre werden alle erfolgreichen Lehrlinge in einem altertümlichen Ritual in den Kreis der ausgelernten Kollegen und Kolleginnen aufgenommen. Das war ein sehr schöner, stolzer Moment!
Muhammet, du warst Lehrling, bist dann zum Ausbildner aufgestiegen und unterstützt nun Adrian in der Produktionsleitung. Was muss für dich ein idealer VVA-Lehrling mitbringen?
Muhi: Interesse an unterschiedlichen Tätigkeiten und auch Bereitschaft überall anzupacken. Außerdem sollte ein idealer Lehrling neugierig, geschickt und praktisch veranlagt sein. Wichtig ist es zudem großen Einsatz zu zeigen und solidarisch im Team zu arbeiten.
Es gibt auch andere Druckereien im Land, weshalb wolltet ihr eure Karriere bei der VVA starten?
Adrian: Da mein Vater bei der VVA Geschäftsführer und Inhaber ist, stand das für mich außer Frage. Außerdem war es immer mein Ziel im Familienunternehmen Fuß zu fassen.
Muhi: In der VVA dürfen die Lehrlinge schon früh selbstständig auf Maschinen arbeiten und erhalten so schnell das Vertrauen Kundenaufträge zu produzieren. Dies führt auch dazu, dass wir in den Berufsschulklassen in der Praxis oft zu den Besten zählen.
Letzte Frage, was würdet ihr jungen Leuten raten, die nun vor dieser wichtigen Entscheidung stehen, einen Lehrberuf zu wählen?
Muhi: Junge Leute sollten sich nicht nur auf eine Branche konzentrieren, sondern sich in unterschiedlichen Unternehmen ein Bild vor Ort machen. Eine Druckerei muss man aber definitiv gesehen haben! 😉
Adrian: Vor allem, wenn man sich stark für Mechanik, Elektronik oder eben Mechatronik interessiert. Wir sind immer froh über engagierte neue Kollegen und Kolleginnen, die sich für diese Bereiche interessieren und sich hier auch weiterentwickeln wollen.

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