Immer öfters werden wir gefragt, ob es wahr ist, dass mit der LE-UV Technologie gedruckte Produkte nicht recycelt werden können? Und jedes Mal haben wir darauf dieselbe Antwort: Nein! Ja, es stimmt, dass sich die Farbe stärker mit dem Substrat verbindet und der sogenannte Deinking-Prozess deshalb aufwändiger ist. Dass dies allerdings auch beim Einsatz von herkömmlichen Dispersionslacken der Fall ist, wird von LE-UV-Gegnern oftmals verschwiegen.
Man muss sich dabei vor allem im Klaren sein, dass genau diese starke Verbindung mit dem Trägermaterial einer der Vorteile der LE-UV Technologie darstellt und deshalb oft erwünscht ist – denn durch eine starke Vernetzung wird mechanischer Abrieb verhindert.
Außerdem ist das Phänomen von leichter und schwerer deinkbaren Farben nichts Neues. Auch andere Druckfarben führen beim Deinking durchaus zu einem bestimmten Mehraufwand. So gehören dazu die Mehrzahl der momentan eingesetzten kommerziellen Inkjet-Tinten (z.B. herkömmliche Kopiergeräte) oder auch Flüssigtoner (z.B. HP Indigo). Aufgrund des wachsenden Einsatzes solcher Farbsysteme ist auch klar, dass sich in der Weiterentwicklung des Deinking-Prozesses einiges tun muss.
Ein anderer, zugegebenermaßen nicht sehr wissenschaftlicher Gradmesser, warum dies momentan noch zu wenig geschieht, ist die wirtschaftliche Eigendynamik. Würde LE-UV-, Flüssigtoner- oder Inkjet-bedruckter Papierabfall unüberbrückbare Probleme bereiten, wäre die mächtige Papier-Lobby schon lange dagegen vorgegangen. Jedoch ist momentan deren wirtschaftlicher Leidensdruck, wie es scheint, zu gering. Zu klein ist der LE-UV bedruckte Anteil des Papiers, das wieder in den Recyclingprozess gerät. Wie es ein deutscher Experte deshalb passend beschreibt: „Wenn man sich einen 100m-Sprint vorstellt, sind wir momentan, was die Deinking-Entwicklung betrifft, auf den ersten 5 Metern.“
Falsch ist jedenfalls, dass dieser Papierabfall nicht weiterverwertet werden kann. Aufgrund der schweren Deinkbarkeit ist er vielleicht für grafische Recyclingpapier nicht geeignet, allerdings können problemlos andere Recyclingprodukte wie Graupappe oder Wellpappe hergestellt werden.
Mittlerweile werden wir auch mit Aussagen konfrontiert, dass UV-Farben „hochgiftig“ seien. Hierbei handelt es sich um absolute Fake News, die momentan scheinbar in aller Welt zum guten Ton gehören. Tatsache ist, dass UV-Farben schon seit Jahrzenten vor allem im Verpackungsdruck für Lebensmittel eingesetzt werden und im trockenen Zustand absolut unbedenklich sind. Unnötig zu erwähnen, dass die EU keinesfalls Farben zulassen würde, die tatsächlich ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Schlussendlich ist es jedem selbst überlassen, was einem für das jeweilige Projekt wichtiger ist – perfekte Optik oder möglichst gute Wiederverwertung. Eines ist jedenfalls klar: LE-UV Produkte sind kein Sondermüll, nicht giftig und werden tagtäglich recycelt.
Natürlich würden alle wieteren Erläuterungen den Rahmen dieses Eintrags sprengen. Wir sind jederzeit gerne bereit alle Fragen zu diesem Thema zu beantworten. Natürlich ist es auch möglich herkömmliche Druckprodukte mit der VVA umzusetzen, die auf Wunsch zusätzlich klimaneutral produziert werden können.

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